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Aghet – ein Völkermord | NDR

Laura | 02. Juni 2016

Am 24. April 1915 begann Aghet, die Katastrophe für das armenische Volk. Heute, 100 Jahre später, hat der Bundestag das Verbrechen an den Armeniern als Völkermord eingestuft und die deutsche Mitschuld anerkennen. Die türkische Regierung ist über die Armenien-Resolution wenig begeistert und streitet weiterhin den Genozid während des Ersten Weltkrieges ab. Trotz unwiderlegbarer Quellen und Dokumentationen aus zahlreichen Archiven, die die Vernichtung des ältesten christlichen Volkes der Welt belegen, verweigert die Türkei die historische Anerkennung des ersten systematischen Genozids des 20. Jahrhunderts, dem mehr als eine Millionen Armenier zum Opfer fielen. 

Unter dem Deckmantel der Kriegsnotwendigkeit und der angeblichen russisch-armenischen Verschwörung wurden Angehörige der christlichen Minderheit massenhaft deportiert und getötet, um ein „rassisch-reines“ Osmanisches Reich zu schaffen. Der Dokumentarfilm Aghet – Ein Völkermord von Eric Friedler beleuchtet das grausame Verbrechen, das ohne Vorwarnung an der armenischen Bevölkerung begangen wurde. Schauspieler leihen damaligen Zeitzeugen – wie US-amerikanischen und deutschen Korrespondenten, Ärzten, Diplomaten und Offizieren, ihre Stimme und zitieren die grausamen Zeugnisse des Genozids, auf dessen Anerkennung die Hinterbliebenen bis heute vergeblich warten.

Bild: NDR/Lepsius Archiv

Verfügbar bis: 07. Juni 2016
Kategorien: Politik